Menschen hinter der Wohnraumförderung: Dirk Sievers, Braunschweiger Baugenossenschaft

Warum der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch für etablierte Genossenschaften interessant ist und warum es sinnvoll und wichtig ist, mit Haltung zu investieren – darüber haben wir mit Dirk Sievers von der Braunschweiger Baugenossenschaft eG gesprochen.

Dirk Sievers, Braunschweiger Baugenossenschaft eG

Warum der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch für etablierte Genossenschaften interessant ist und warum es sinnvoll und wichtig ist, mit Haltung zu investieren – darüber haben wir mit Dirk Sievers von der Braunschweiger Baugenossenschaft eG gesprochen.

Herr Sievers, Sie sind als Prokurist der Braunschweiger Baugenossenschaft eG schon lange im Geschäft. Stellen Sie ihre Verbindung zur NBank doch gerne kurz vor.

Die NBank ist mir seit vielen Jahren als Förderinstitut sehr gut bekannt. In meinem Beruf und insbesondere für uns als Baugenossenschaft gehört die Arbeit mit öffentlichen Förderungen zum täglichen Geschäft. Vor rund acht Jahren führte uns besonders der Bereich der Städtebauförderung mit Fokus auf Wohnraumsanierung zur NBank. Mittlerweile hat sich die Zusammenarbeit mit der NBank auch im Neubausektor etabliert und dank der kontinuierlichen Anpassung und Weiterentwicklung der Förderprogramme haben wir uns dazu entschieden: Ja, wir wollen unseren Mitgliedern auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum bereitstellen – auch im Neubausektor. Das verstehen wir auch als unsere Aufgabe als Baugenossenschaft.

Warum kommt für Sie als Baugenossenschaft das Angebot der Wohnraumförderung überhaupt in Frage?

Da durch die Förderprogramme wieder interessante Anreize geschaffen wurden, die beispielsweise die Investition in öffentlich geförderten Neubau-Wohnraum - besonders in den aktuellen dynamischen Zeiten - wieder attraktiv gemacht haben, sind wir gerne dabei und profitieren durch die öffentlichen Förderungen. Wir sind mit 136 Jahren bereits alte Hasen im Geschäft. Daher kommt es durchaus vor, dass wir von Partnern angesprochen werden, ob wir uns als Genossenschaft in Neubauprojekten einbringen wollen und dies ist häufig überhaupt erst durch die Wohnraumförderung möglich.

Diesen Entscheidungen geht natürlich auch ein interner Prozess voraus: Wollen wir das, können wir das und was ist eigentlich möglich?

Das vergangene Jahr und auch der Jahresbeginn 2023 waren gekennzeichnet von zahlreichen Herausforderungen. Sicher auch für Sie als Baugenossenschaft.

Zum Glück haben wir uns bereits in der Planungsphase einiger Projekte Wohnungsgrößen sehr genau angeguckt und Grundrisse optimiert. Damit können wir erfreulicherweise gewährleisten, dass die Wohnungen weiterhin und trotz der Energiekrise bezahlbar und die Betriebskosten im Rahmen bleiben.

Gefördert zu Bauen bedeutet eben auch, sich an verschiedenste Vorgaben, Regularien und rechtliche Vorschriften halten zu müssen. Das kann durchaus sehr herausfordernd sein aber letztlich dienen sie ja nur einem Zweck: Bezahlbaren Wohnraum für unterschiedlichste Einkommensgruppen ermöglichen und erhalten.

Dies war und ist uns zum Beispiel auch im Rahmen des Ukrainekriegs sehr wichtig gewesen. Wir haben als Baugenossenschaft unkompliziert und schnell geholfen und Geflüchteten aus der Ukraine rund zwanzig möblierte Gästewohnungen und auch freistehende Wohnungen zur Verfügung gestellt. Auch unsere Mitarbeitenden waren mit großem Engagement dabei und haben bspw. die Wohnungen möbliert und gestaltet. Um langfristig zu unterstützen, haben wir einigen Bewohnerinnen und Bewohnern auf Wunsch eine Wohnung auf Dauer anbieten können.

Krisensituationen erfordern auch von uns, dass wir zusammenhalten.

Können Sie uns ein ganz konkretes Beispiel geben? Wer profitiert von bezahlbarem Wohnen?

Wir haben beispielsweise eine ältere alleinstehende Dame in unserer Mitgliedschaft, die sich räumlich verkleinern und barrierefrei zu Hause leben möchte. Mit ihrer monatlichen Rente ist das bei der aktuellen Wohnungsmarktsituation kaum möglich. Wir können ihr dies auch Dank der öffentlichen Förderung ermöglichen. Das sind Argumente, die uns immer sehr wichtig waren und sind.

Wir als Baugenossenschaft vertreten die Haltung, dass eine gewisse Durchmischung von Quartieren einen großen Mehrwert bringt. Es ist doch klasse, wenn beispielsweise Alleinerziehende oder Bevölkerungsgruppen mit geringeren Einkommen genauso bei uns im Quartier ein zu Hause finden wie Gutverdienende. Das macht ein Quartier lebendig, vielfältig und letztlich auch eine gute Nachbarschaft aus.

Gibt es noch etwas, das Sie an der Förderung oder der Beratung verändern würden? Was wäre das?

Die Punkte, die uns aufhalten, sind eher die Vorgaben, die an das Baurecht gebunden sind und nicht die Arbeit oder Beratung der NBank. Beispielsweise ist die Problematik um den Stellplatznachweis immer wieder kräftezehrend und teuer. Aber auch energetische Anforderungen, die zum Teil sehr umfangreich sind, verlängern die Bauprozesse. Hier sehe ich noch Luft nach oben.

Der wachsende Bedarf zeigt, dass wir uns gerade in dieser vielleicht schwierigen Phase am Markt keinen Stillstand leisten können. Der Bedarf an Wohnraum ist weiterhin existent und wenn die Modifizierung der Programme weiter voranschreitet und dynamisch bleibt, können wir Menschen ein bezahlbares zu Hause anbieten.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren Investitionen mit Haltung!

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