Der Verein Open MINT in der Region Hildesheim gründete sich, um die Begeisterung von Schülerinnen und Schülern im naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern. Zu der Initiative befragten wir Vereinsschatzmeisterin Sarah Zurke und den Vereinsvorsitzenden Matthias Ullrich.

NBank: Frau Zurke, Herr Ullrich, Sie bauen ein MINT-Netzwerk auf?

Ullrich: Ja, ein offenes Netzwerk zur Förderung von jungen MINT-Begabungen.

NBank: Wie kamen Sie dazu?

Ullrich: Die Region Hildesheim hat im MINT-Bereich viele Stärken. Es gibt einen regen Mittelstand mit entsprechenden Arbeitsplätzen. Bei der Start-up-Förderung sind wir in Niedersachsen vorne mit dabei. Außerdem richten wir die Schülerwettbewerbe Jugend forscht und Junior-Schülerfirmen regional aus, das sind Flaggschiffe der Jugendförderung.

Zurke: Beide Wettbewerbe stehen für Spitzenförderung. Mit Open MINT schaffen wir eine Ergänzung. Eine Förderung in der Breite, schon für Grundschulkinder. Vor allem aber wollen wir alle Kinder erreichen, auch die, die vielleicht noch nicht wissen, wie faszinierend und spannend die Naturwissenschaften und Technik sein können. Das ist die Idee. Ullrich: Wir verstehen uns als Anlaufstelle für außerschulisches Experimentieren und Entdecken. Dafür wollen wir eine Infrastruktur und ein Netzwerk an Unterstützern aufbauen. Als Wirtschaftsförderer haben wir Kontakte zu interessierten Unternehmen. Der Verein kooperiert mit Schulen, Jugendzentren, der Volkshochschule und vielen weiteren Initiativen. Zusammen wollen wir einen einzigartigen Erlebnisraum für Kinder jeden Alters bilden. Ein zentrales Projekt steht bereits, das EXPLORE Sciencenter.

NBank: Was geschieht dort?

Zurke: EXPLORE ist Niedersachsens erstes Schülerforschungszentrum, das von öffentlicher Seite gefördert wird und sowohl in der Breitenförderung und als auch in der Berufsorientierung agiert. Kinder können dort frei forschen, ohne Themenbindung, ohne zeitliche Begrenzung. Man kann es sich wie bei der musischen Förderung oder im Sportverein vorstellen. Jedes Kind betreibt das MINT-Hobby, das ihm liegt. So entstehen Berührungsängste mit dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich erst gar nicht.

Ullrich: Jeder junge Mensch kann etwas, unabhängig von Vorkenntnissen, Geschlecht, Alter und Herkunft. Wir wollen jungen Menschen dabei helfen, herauszufinden, was sie gut können und ihnen wirklich Spaß macht.

„Ein Verein, mit einem Ziel. Junge Menschen zu fördern!“ Sarah Zurke, Standortentwicklung und Projekte, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (HI-REG) mbH

NBank: Das ist ein engagiertes Projekt.

Zurke: Ja. Und es ist ein neuer Ansatz der Nachwuchsförderung, den wir erproben. Der Region fehlen Azubis, trotz spannender Arbeitgeber. 75 Prozent des Fachkräftebedarfs bestehen im Bereich technisch-gewerblichen Berufsbilder. Mit Open MINT wollen wir das Interesse insbesondere für diese Ausbildungsberufe wecken. Wer sich entscheidet, Meister oder Anlagentechniker zu werden, den können wir in der Regel dauerhaft in der Region binden. Mit der Initiative stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit und die Zusammenarbeit in der ganzen Region.

NBank: Wie finanzieren Sie die Arbeit?

Ullrich: Der Vorstand arbeitet rein ehrenamtlich. Da steckt schon persönliches Engagement von uns beiden drin. Für zusätzliche Personal- und Sachkosten gibt es eine Startfinanzierung durch den Landkreis und die NBank. Sie läuft seit dem Frühjahr 2018 über insgesamt zwei Jahre. Danach wollen wir soweit sein, den Verein in selbsttragende Strukturen zu überführen, an denen sich insbesondere auch die mittelständische Wirtschaft beteiligen soll.

NBank: Viel Erfolg dabei und herzlichen Dank für das Gespräch!

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