Mut ist alles anders machen

Vier Gründer aus Ganderkesee wollen mithilfe der additiven Fertigung (3-D-Druck) ein rundum nachhaltiges Fertigungsunternehmen für Möbel und andere Einrichtungslösungen aufbauen. Dazu setzen sie auf recyceltes Material, regionale Lieferketten, ressourcenschonende Design- und Herstellungsverfahren – und auf eine langfristige Beteiligungsfinanzierung der NBank Capital.

Normalerweise machen sich junge Unternehmensgründer erst einmal Gedanken darüber, wie sie Menschen finden, die ihre noch unbekannten Produkte kaufen wollen. Das Gründerteam des niedersächsischen Start­ups Sustainable Manufacturing GmbH aber denkt schon heute darüber nach, was mit den verkauften Produkten passieren soll, wenn die Kundinnen und Kunden sie später einmal nicht mehr brauchen. „Unser Geschäftsmodell ist zirkulär“, erklärt Finn Hillen, der im vierköpfigen Gründerteam für Nachhaltigkeit, Operations und Finanzen verantwortlich zeichnet.

Zirkulär, das heißt: Die Möbel, Leuchten und Wohnaccessoires, die das Unternehmen herstellt und unter der Marke recozy vertreibt, sollen am Ende ihrer Lebensdauer wieder in das Unternehmen zurückkehren – um dort in ihre Einzelteile zerlegt und als Recyclingmaterial für neue Produkte eingesetzt zu werden.
Auch wenn das Unternehmen erst vor zwei Jahren gegründet wurde, denken die Gründer schon weit in die Zukunft. „Unser Ziel ist, zu zeigen: Es ist auch als neuer Anbieter heute unter den richtigen Voraussetzungen möglich, Konsumgüter wie Möbel und andere Einrichtungslösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen profitabel direkt vor Ort in Deutschland zu produzieren.“ Also ohne die langen globalen Lieferketten und ohne die ressourcenintensive Produktion in Billiglohnländern, wie sie derzeit nicht nur in der Möbelbranche vielerorts üblich sind. Damit ein neu gegründetes, modernes Produktions­ unternehmen in einem Hochlohnland wie Deutschland erfolgreich sein kann, braucht es vor allem ein von Grund auf neu gedachtes, nachhaltiges Design, hochinnovative Fertigungstechnologien und einen starken Fokus auf Automatisierung. „Außerdem ein zirkuläres Geschäftsmodell, das konsequent auf Energie­ und Ressourceneffizienz setzt und Abfälle als Ressource sieht“, sagt Hillen.

Finn Hillen, Teil des vierköpfigen Gründerteams | Sitzmöbel aus dem 3-D-Drucker
Wenn wir als Beteiligungskapitalgeber in ein junges Unternehmen investieren, analysieren wir nicht nur sehr genau das Geschäftsmodell. Auch die persönlichen Werte, Ziele und Kompetenzen des Gründungsteams sind uns sehr wichtig – und als Förderbank des Landes Niedersachsen müssen wir außerdem voll hinter den Zielen des Unter­ nehmens stehen können.“ Isabel Sievers, NBank Capital

Diese Herangehensweise an die Unternehmensgründung bringt für das Start­up einige Besonderheiten mit sich. „Für uns war zum Beispiel schnell klar, dass eine Finanzierung über klassische Risikokapitalgeber nicht infrage kommt“, sagt Hillen. Denn deren Geschäftsmodell erfordert schnell skalierbares Wachstum, um baldmöglichst hohe Bewertungen und entsprechende Gewinne zu realisieren. Das ist häufig mit den Ansätzen klassischer Fertigungsunternehmen nicht vereinbar, da der Aufbau und die Entwicklung von Infrastruktur Zeit benötigen. „Unser Ziel ist ein anderes: Wir wollen nicht nur in erster Linie schnell groß werden, sondern vor allem ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen hier in unserer Heimatregion aufbauen.“

Das Gründerteam will das Start­up daher breit aufstellen – auch, um in den aktuellen, unsicheren Zeiten mehrere Standbeine zu haben. Die Produktionsinfrastruktur, mit der das Team arbeitet, kann dabei prinzipiell für viele Branchen zum Einsatz kommen, erklärt Hillen. „Wir wollen in den kommenden Monaten und Jahren weitere Kundengruppen auch außerhalb der Möbelbranche akquirieren und die Produktion im Gleichschritt mit der wachsenden Nachfrage und neuen Kunden ausbauen.“ Das Unternehmen finanziert sich bereits zu einem großen Teil durch eigene Umsätze. Zusätzlich gilt es, zu investieren: in die Produktions-Infrastruktur, in Marketingkonzepte, neue Absatzwege und die weitere Professionalisierung der Prozesse. „Wir haben daher für unser weiteres Wachstum einen Finanzierungspartner gesucht, der unsere Ziele teilt und der versteht: Die Entwicklung eines gesunden und nachhaltigen Geschäftsmodells braucht Zeit.“ Mit der NBank Capital fand das Unternehmen im Jahr 2023 den passenden Partner.
Denn nachhaltiges Wachstum ist auch das erklärte Ziel der Tochtergesellschaft der NBank, die junge und wachstumsorientierte Unternehmen mit Beteiligungskapital unterstützt. „Bei der NBank sind wir auf großes Interesse und Verständnis für unsere unternehmerischen Ziele und unser Geschäftsmodell getroffen“, sagt Hillen. Für sieben Jahre ist die NBank Capital nun an dem jungen Unternehmen in Ganderkesee beteiligt, berichtet er: „Wir haben unser Team so aufgestellt, dass wir unser Unternehmen langfristig erfolgreich weiterentwickeln können – und die NBank Capital ist als Finanzierungspartner jetzt Teil unseres Teams.“

NBank-Capital

Als eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der NBank stärkt die NBank Capital Beteiligungsgesellschaft mbH KMU mit Beteiligungen.

Ihr NBank-Kontakt zu dieser Förderung

Isabel Sievers

Isabel Sievers

Beteiligungsmanagerin

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