19. Wohnungspolitscher Kongress: Herausforderungen gemeinsam begegnen

05.12.2023

Vergangene Woche fand der 19. Wohnungspolitische Kongress unter der Überschrift „Bestand im Wandel: Ist Alt das bessere Neu?“ im Hannover Congress Centrum statt.

Er wird von der NBank, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung sowie dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) ausgerichtet. Als Partner an Bord waren zudem die Architektenkammer Niedersachsen und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Fast 250 Teilnehmende nutzten die Chance, sich zu informieren und ihr Netzwerk zu stärken. Wohnungswirtschaft, Investoren, Politik, Verbände, Medien, Kommunen, Architekten, Stadtplaner und NBank haben hier ein wichtiges Netzwerk- und Informationsforum geschaffen.

Impressionen vom Wohnungspolitischen Kongress 2023

Minister Olaf Lies bekräftigte in einem Beitrag unter anderem, dass es dringend notwendig sei, die Bauvorschriften zu vereinfachen, um im Wohnungsbau die Zahl der fertigstellten Wohnungen zu verbessern. Der Bedarf sei nach wie vor hoch, wie auch der kürzlich veröffentlichte Wohnungsmarktbericht der NBank verdeutlicht habe.

vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt verwies auf die Bedeutung des Wohnungsbestandes im Zusammenhang mit dem Klimaschutz. Es müsse gelingen, ganze Quartiere CO2-neutral zu sanieren. Eine wichtige Rolle dabei spielen nach ihren Worten die Energieversorger, die deutlich stärker auf regenerative Energien setzen sollten als bisher. „Wir brauchen jetzt Vorfahrt für Photovoltaik, Windenergie und Geothermie, einen zügigen Ausbau grüner Fernwärme und schlanke Mieterstrommodelle!“

In dieser Aussage wurde er von dem Hauptredner des Kongresses, Professor Werner Sobeck unterstützt. Professor Sobeck verwies darauf, dass sich viele Vorschriften im Laufe der Jahre an dem zunehmenden Wohlstand orientierten und nicht mehr an der im Wohnungsbau notwendigen Effizienz. Er ist anerkannter Experte für Kreislaufwirtschaft. Sein Vortrag zur Zukunft des Bauens und des Ressourcenverbrauchs stützte sich auf seine Trilogie „non nobis“.

NBank-Vorstand Dr Ulf Meier hob in seinem Eingangsstatement die Attraktivität der Wohnraumförderung als Teil der Antwort auf die aktuellen Herausforderungen hervor. Aktuell sind etwa 370 Millionen Euro bewilligt worden; Anträge über fast 200 Millionen Euro liegen noch zur Bewilligung vor, um bezahlbaren Wohnraum in Niedersachsen zu errichten. Die schon starken Jahrgänge der Vorjahre werden also noch einmal übertroffen. Rendite, Verantwortung und Gemeinsinn kämen bei der Wohnraumförderung zusammen. Ein attraktives Gesamtpaket, das mittlerweile auch viele Privatinvestoren anziehe.

Fachforen bieten Tiefgang

In einem von vier Fachforen des Wohnungspolitischen Kongresses ging es im Anschluss passend um die Wohnraumförderung von heute und morgen. Anhand konkreter Projekte von Privatinvestoren über Wohnungsbaugenossenschaften wurde die Bandbreite des Themas vermittelt. Mit Suffizienz im Wohnungsbau setzte sich das Forum unter dem Titel „Einfach gut – Klimaschutz und Baukultur konsequent zusammenbringen“ auseinander. Einen Bericht aus der Praxis des energieeffizienten Bauens lieferte die GEWO Gesellschaft für Wohnen und Bauen in einem weiteren Fachforum. Innovative Wege für das Bauen der Zukunft wurden in Fachforum Nummer 4 unter anderem von Ecoworks, KUGU Home, Juconn, Metr Building Management Systems und der Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft vorgestellt.

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