Landesweit wurden 2024 laut amtlicher Statistik 22.500 neue Wohnungen in Niedersachsen fertig gestellt – rund 6.000 und damit ein Fünftel weniger als im Jahr 2023. Die Landeshauptstadt Hannover macht den Unterschied im Geschosswohnungsbereich.
Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhauswohnungen ist der von der NBank prognostizierte Rückgang in Höhe von gut 2.400 Wohnungen (-22%) auf einen Wert von 8.500 fast punktgenau eingetreten.
Im Mehrfamilienhaussegment war die NBank-Prognose leicht optimistischer. Denn anders als in 2023, als viele noch günstig finanzierte Projekte fertig gestellt gemeldet wurden, musste in 2024 auch dieser Bereich mit einem Minus in Höhe von 3.600 Wohnungen deutliche Einbußen hinnehmen. Trotzdem stützten vor allem zusätzliche 11.200 Geschosswohnungen auch 2024 den Neubau.
Aufgrund der um 13% niedrigeren Genehmigungszahlen 2024 gegenüber 2023 rechnet die NBank für das Jahr 2025 noch einmal mit einem Rückgang der Baufertigstellungen bevor der Neubau von niedrigem Niveau aus wieder anziehen dürfte.
Für den Neubau ist spätestens seit 2021 der Geschosswohnungsbereich prägend
Wenn es um verdichtetes Bauen geht, spielen naturgemäß die großen niedersächsischen Städte die größte Rolle. In den vergangenen fünfzehn Jahren stellten die niedersächsische TOP 6 Städte mit den meisten Einwohnern zusammen rund ein Viertel aller neuen Geschosswohnungen. Mit der Neubaukonjunktur stiegen die Wohnungsfertigstellungen in diesem Segment in Summe von 1.100 im Jahr 2011 auf 5.700 in 2023. Vor allem die außerordentlich hohen Bauaktivitäten in der Landeshauptstadt Hannover in den Jahren 2022 und 2023 stabilisierten die Landesneubauzahlen vorübergehend. In 2024 ging die Zahl fertig gestellter Geschosswohnungen allerdings in Hannover deutlich von rund 3.700 auf rund 800 zurück.
Das aktuelle Neubau-Tief ist anders
Aktuell liegen die gefühlt niedrigen Neubauzahlen im Geschosswohnungsbereich noch sehr deutlich über dem Neubau-Tief im Jahr 2009. Damals wurden gerade einmal noch knapp 3.000 Mehrfamilienhauswohnungen neu errichtet. Allerdings war der Eigenheim-Neubau damals noch drei Mal so stark wie der Geschosswohnungsbereich. Heute ist der flächenintensive Eigenheimneubau in vielen Landesteilen nachfragegerecht zurück gegangen. Im Hinblick auf die Gesamtnachfrage wird dieser Rückgang allerdings nicht genügend durch geplanten verdichteten Neubau (z. B. von Mehrfamilienhäusern) kompensiert.