„Die Suche nach qualifizierten Fach- und Arbeitskräften wird für immer mehr Unternehmen zur großen Herausforderung. Das Land Niedersachsen arbeitet deshalb mit den Regionalen Fachkräftebündnissen auch in Zukunft an passgenauen Lösungen vor Ort für den steigenden Fachkräftebedarf“, so Sozial- und Arbeitsminister Dr. Philippi anlässlich der Unterzeichnung der neuen Anerkennungsurkunden für die insgesamt acht Regionalen Fachkräftebündnisse.
Fachkräftesicherung findet maßgeblich vor Ort statt. Deshalb stärken wir die regionalen Partnerinnen und Partner
Zum 01. September 2024 hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung die Anerkennung der Regionalen Fachkräftebündnisse um weitere drei Jahre im Rahmen der landesweiten Fachkräfteinitiative Niedersachsen verlängert. Mit den Anerkennungen erhalten die Regionalen Fachkräftebündnisse regionale Budgets in Höhe von insgesamt 12,9 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) für die nächsten drei Jahre, hinzu kommt der Einsatz von Landesmitteln. Über die Richtlinie „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse 2021-2027“ fördert das Land Fachkräfteprojekte, die vorher durch die Fachkräftebündnisse im Hinblick auf den regionalen Bedarf fachlich bewertet werden.
In den Fachkräftebündnissen sind die regionalen Arbeitsmarktakteure organisiert, darunter die Landkreise und kreisfreien Städte, Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern, Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaften sowie Agenturen für Arbeit und/oder Jobcenter. Ein Regionales Fachkräftebündnis muss räumlich mindestens zwei Landkreise bzw. einen Landkreis und eine kreisfreie Stadt umfassen. Es wird sehr begrüßt, wenn die regional zuständigen Ämter für regionale Landesentwicklung in den Bündnissen als beratende Mitglieder vertreten sind oder in anderer geeigneter Form beteiligt sind. Darüber hinaus können weitere regionale Arbeitsmarktakteure Mitglieder der Regionalen Fachkräftebündnisse sein, u.a. Hochschulen und Universitäten und die Sozialwirtschaft.
Die einzureichenden Regionalen Fachkräftestrategien setzen auf einer Analyse des regionalen Arbeitsmarkts mit aktuellen Daten und Fakten auf und legen die Ziele und Schwerpunkte des Bündnisses für die kommenden Jahre fest. Sie zeigen auf, wie die Verbesserung der Fachkräftesituation vor Ort erreicht werden soll. Als Regionen sind Arbeitsmarktregionen mit gemeinsamen Herausforderungen der Fachkräftesicherung zu verstehen. Wichtige Themen, die in der Strategie berücksichtigt werden sollen, sind:
- die digitale Transformation und ökologische Transformation und die dafür benötigten Fachkräfte,
- Fachkräftebedarfe in der Sozialwirtschaft (insbesondere auch Pflege und Gesundheit),
- Fachkräftebedarfe für ausgewählte regionsspezifische Zukunftsbranchen, Engpassberufe und wesentliche Zielgruppen wie z.B. Frauen und internationale Fachkräfte.
Die Fachkräftebündnisse wurden erstmals im August 2015 anerkannt und haben in der ausgelaufenen EU-Förderperiode 2014-2020 rund 200 Fachkräfteprojekte mit auf den Weg gebracht. In der aktuellen EU-Förderperiode 2021-2027 konnten bislang rund 70 Fachkräfteprojekte, u.a. auch mit dem Schwerpunkt Weiterbildung, starten. Aktuelle Praxisbeispiele über die Richtlinie „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse 2021-2027“ sind der Aufbau oder die Weiterentwicklung von „Welcome Centern“ zur Betreuung von internationalen Fachkräften und Unternehmen in mehreren Regionalen Fachkräftebündnissen. Ein anderes positives Förderbeispiel ist das Projekt „Job-Chance Ems-Achse 2.0“ mit dem Ziel, die Attraktivität des Lebens- und Arbeitsumfelds innerhalb und außerhalb der Region für verschiedene Zielgruppen durch abgestimmte Maßnahmen zu steigern. Des Weiteren werden mit dem Projekt „Circular Entrepreneurship Education“ (CEEplus) Berufsorientierungsangebote entwickelt, die an Schulen in der Region Südniedersachsen ein gestärktes Interesse der Schülerinnen und Schülern für die Themen Gründung und Innovation sowie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft wecken sollen.
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung