Chancen für den Mittelstand: Zukunft gestalten – wer packt das Morgen an?

08.05.2025

Die sinkende Zahl an Arbeitskräften stellt Unternehmen vor ebenso große Herausforderungen wie die Frage, wie Beschäftigte bei dem rasanten Wandel in der Arbeitswelt gewonnen und gehalten werden können. Im Jahr 2030 werden den Prognosen nach rund 80 Prozent der Babyboomer in Rente sein. Wie verändert das die Kultur in den Betrieben?

Dr. Steffi Burkhart schenkt den rund 130 Gästen des Abends „Zukunft gestalten – wer packt das Morgen an?“ einen Blick in die Kristallkugel. Dabei ist nicht jeder einzelne Einblick neu. „Am schwierigsten ist die Generation Z“, stellt die Generationenforscherin fest. „Heute sagen sie Dir, die Arbeit macht Spaß, alles ist super. Morgen hast Du ihre Kündigung auf dem Tisch und weißt nicht wieso.“ Ein Nicken und verhaltenes Lachen macht sich in Halle 8 auf dem Gelände der Hatecke GmbH in Drochtersen breit, bei der die Veranstaltungsreihe „Chancen für den Mittelstand“ zu Gast ist.

Neu ist das Bild, das sich am Ende ergibt. Es ist das Bild eines Unternehmens mit einer stetig wachsenden Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die weniger auf Gehalt und Status blicken, sondern für die „Wow-Momente“ im Fokus stehen, eines Unternehmens, in dem Beschäftigte die Weiterbildung im Beruf immer stärker als selbstoptimierende und ich-bezogene Weiterentwicklung interpretieren.

„Ich bin froh, dass Sie als Zukunftsforscherin vorgestellt wurden“, so Dr. Hannes Hatecke, der zusammen mit seinem Bruder Markus in fünfter Generation die Geschäfte der Hatecke führt. „Sonst müsste ich mir die Frage stellen, ob ich in der Vergangenheit lebe.“ Dabei greift der Betrieb bereits viele Punkte auf, die den Beschäftigten dabei helfen, sich besser mit dem Unternehmen zu identifizieren. Die beiden Windenergieanlagen auf dem Betriebsgelände zum Beispiel haben die Eigner aus Nachhaltigkeitsgründen eingeführt. Das Ergebnis: Viele Beschäftige freuen sich, in einem Unternehmen zu arbeiten, für das Rücksicht auf die nächste Generation ein wichtiger Aspekt ist. In den neun Werkhallen auf dem Gelände arbeiten rund 300 Beschäftigte unter anderem an der Herstellung von Rettungs- und Tenderbooten für Seeschiffe. Der Fokus liegt dabei auf dem Kreuzfahrtgeschäft. Aber die Lage des Betriebs am Ufer der Elbe macht die Suche nach Beschäftigten nicht einfach. „Wir können neue Beschäftigte nur aus einem Radius von 180 Grad anwerben“, so Dr. Hatecke. Die Anfahrt von der anderen Seite dauere durch den Elbtunnel zu lange und lohne sich für viele Menschen nicht.

Claudia Simon, Abteilungsleiterin für Mittelstand und Tourismus im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, legt den Fokus auf die Unterstützung, die das Land Niedersachsen bieten kann. Ein Beispiel hierfür ist die Förderung regionaler Fachkräftebündnisse. Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der NBank, ergänzt: „Es gibt zu viele Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen dem Arbeitsmarkt verloren gehen. Mit unserer Förderung versuchen wir, auch diesen Menschen neue Wege in den Arbeitsmarkt zu öffnen. Denn wir brauchen sie alle.“

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